Heute beginnt der UN- Klimagipfel in Kopenhagen. Dort soll beschlossen werden, wie die weltweite Klimapolitik nach Ablaufen des Kioto-Protokolls aussehen wird, und welche Schritte die Länder dieser Welt gemeinsam beschließen werden, um die gefährliche Erderwärmung zu begrenzen. Rebecca reist mit der Delegation des Europäischen Parlaments zum Klimagipfel und wird vom 11.-13. und vom 16.-19. Dezember vor Ort sein. Ihre Forderungen, Termine in Kopenhagen, Links zum Thema sowie Hintergrundmaterial finden Sie in diesem Themenspecial.
Rebeccas Forderungen:
Ziel des Klimagipfels ist ein bindendes internationales Abkommen, das klare Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen setzt und das festlegt, wie die reichen Industrieländer Klimamaßnahmen in Entwicklungsländern finanziell unterstützen werden. Darin müssen Reduktionsziele verbindlich vereinbart werden, die dem Ziel entsprechen, die Erderwärmung auf höchstens 2 Grad zu begrenzen. Das ist der Richtwert, zu dem sich auch die Industrienationen bekennen und nach dem alle Maßnahmen ausgerichtet werden müssen. Denn mit einem Bekenntnis allein wird die Klimaerwärmung nicht gestoppt. Eigentlich wissen das alle Beteiligten, aber anstatt mutig und entschieden voran zu gehen, wird mit verdeckten Karten um einen Deal gepokert, der der eigenen Industrie nicht zuviel abverlangt. Der politische Mut, sich zu den notwendigen Maßnahmen und Zielen zu verpflichten, im eigenen Land anzufangen und Klimaschutzmaßnahmen durchzuführen, scheint weitgehend zu fehlen.
Um überhaupt eine 50/50 Chance zu haben das 2-Grad-Ziel zu erreichen, brauchen wir eine Minderung der Treibhausgasemissionen durch die Industrieländer am oberen Ende der IPCC- Skala von 25 – 40 Prozent bis 2020 und konkrete und verlässliche Finanzzusagen für den internationalen Klimaschutz. Bis spätestens 2020 muss ein Betrag von mindestens 110 Mrd. Euro jährlich für den Klimaschutz zur Verfügung stehen. Der europäische Beitrag sollte zur Finanzierung sollte mindestens 35 Mrd. Euro betragen. Auch wenn es in Kopenhagen nicht gelingen sollte, einen vollständig ratifizierbaren Vertrag zu verabschieden, so muss die Chance genutzt werden, wesentliche Eckpunkte eines Klimavertrags zu setzen. Wichtig ist, dass diese Ziele rechtlich verbindlich verankert werden, ob in Kopenhagen oder im nächsten Jahr.
Die EU spielt eine herausragende Verantwortungsrolle in Kopenhagen. Vor allem Länder wie Deutschland müssen Vorbild sein. Klimaschutz ist nicht Last, sondern muss zum positiven Leitmotiv der Wirtschaft werden. Damit auch in Zukunft ein Leben in Freiheit, Wohlstand und Sicherheit möglich ist, muss es einen weltweiten Erneuerungs- und Umstrukturierungsprozess der Wirtschafts- und Lebensweise geben: einen 'Green New Deal'. Es ist Zeit, dass die Logik umgekehrt wird: wer zuerst handelt, sich verpflicht und ehrgeizige Ziele setzt, gewinnt einen wertvollen Vorsprung gegenüber denen, die zögern und allein ihre kurzfristigen Interessen verteidigen. Ein entschlossenes Handeln gegen den Klimawandel birgt auch die Chance, eine nachhaltigere und zukunftsfähige Wirtschaft aufzubauen. Saubere und sparsame Technologien werden in Zukunft weltweit großen Absatz finden. Und viele der Lösungen stehen schon heute bereit. Allein die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden bietet großes CO2-Einsparpotential.
Die politische Botschaft von Kopenhagen muss sein: Die Staatengemeinschaft handelt weltweit gemeinsam und entschlossen gegen den Klimawandel.
Rebeccas Termine in Kopenhagen:
11.-13. und 16.-19. Dezember: Teilnahme an den Terminen der Delegation des Europäischen Parlaments
12. Dezember: Klimademo in Kopenhagen. Treffpunkt: Christiansborg Slotsplads (Parlamentsvorplatz) in Kopenhagen um 13:00 Uhr. Mehr Informationen
13. Dezember: Copenhagen and beyond: delivering a meaningful deal on climate change. Veranstaltung der Global Greens. Mit Redebeiträgen von Monica Frassoni, Rebecca Harms, Marina Silva, Wangari Maathai, Vandana Shiva, José Bové, Christine Milne, Elizabeth May und Catherine Grèze. Wo: Klimaforum09, DGI-byen, Tietgensgade 65, Kopenhagen, Wann: 18:00 bis 21:00 Uhr. Mehr Informationen
Links:
Videos, Blogs und noch viel mehr zur Weltklimakonferenz in Kopenhagen stets aktuell unter www.stopclimatechange.net
Rebeccas Tipp: ein Klick auf unseren Klimazirkus, der fundierte Informationen und jede Menge Vergnügen bietet, lohnt sich immer!
Hintergrundmaterial:
Am Mittwoch, den 09. Dezember 2009 wurde die Ecofys-Studie "Possible future reduction targets for the EU", die die Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament in Auftrag gegeben hat, vorgestellt. Diese Studie wird die Klimamaßnahmen der EU unter die Lupe nehmen, sie mit den Verpflichtungen anderer Länder vergleichen und vorrechnen, wie Reduktionsleistungen und Klimafinanzierung gerecht zwischen den Ländern aufgeteilt werden können.
Zur Studie: Possible future reduction targets for the EU und zur Zusammenfassung der Studie
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