Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#atom    20 | 04 | 2011
Pressemitteilung

Neue Studie zeigt: Atomkraft auf dem Rückzug

The World Nuclear Industry Status Report

Der neue "World Nuclear Industry Status Report 2010-11" wurde mit der Unterstützung von der Grünen/EFA Fraktion vom World Watch Institute in Auftrag gegeben und heute im Europäischen Parlament auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Studie zeigt eindrücklich, dass die Atomindustrie bereits vor Fukushima in schlechter Verfassung war. Vieles deutet darauf hin, dass ihr Niedergang sich nach Fukushima erheblich beschleunigen wird. Die Katastrophe hat einmal mehr bewiesen, mit welchen Risiken die Atomkraft untrennbar verbunden ist. Darum fordern die Grünen erneut, eine sichere und nachhaltige Energieversorgungsstrategie auf Grundlage eines EU-weiten Atomausstiegs zu erarbeiten.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament, Rebecca Harms, kommentiert die Ergebnisse der Studie:

"Der Bericht macht deutlich, dass die Atomindustrie erheblich schlechter dasteht als ihre aggressiven PR-Kampagnen uns glauben machen wollen. Selbst vor der Katastrophe von Fukushima und der damit einhergehenden neuen Aufmerksamkeit für die Sicherheitsprobleme dieser Technologie war der Niedergang der Atomindustrie offensichtlich. In Europa sind seit der Tschernobylkatastrophe nur zwei Reaktoren in Bau gegangen. Falls es eine positive Folge aus Fukushima geben kann, dann muss es der endgültige Ausstieg aus dieser Hochrisikotechnologie sein.

25 Jahre nach Tschernobyl sehen wir, dass die Produktion von Atomstrom abnimmt. Gleichzeitig wächst die Produktion erneuerbarer Energien rasant. In 2010 haben die Erneuerbaren weltweit zum ersten Mal die Atomkraft bei der installierten Erzeugungskapazität überholt. Viele Atomkraftwerke erreichen das Ende ihrer Laufzeit und viele Länder überdenken nach der Katastrophe in Japan ihre Energiepolitik. Das sehen wir nicht nur in Deutschland und Japan, sondern seit gestern auch in Italien. Deshalb ist davon auszugehen, dass der Anteil der Atomkraft in der Gesamtproduktion in den kommenden Jahren rascher abnehmen wird als bislang. Sicherheitsbedenken gegenüber der Atomkraft sind heute genauso wichtig wie vor 25 Jahren. Allerdings haben wir heute belastbare Alternativen, nämlich erneuerbare Energien. Alles, was jetzt noch fehlt, ist der sprichwörtliche politische Wille, um eine sichere und nachhaltige Energiepolitik umzusetzen, nicht nur in E uropa."

Anmerkung:

Den "World Nuclear Industry Status Report 2010-11" finden Sie unter http://rebecca-harms.de//files/4/4/X4TD49D9EK/2011WorldNuclearIndustryStatusReport.pdf (pdf)


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