Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#frieden    19 | 10 | 2012
Blog

Friedensnobelpreis für die Europäische Union

Der Friedensnobelpreis für die Europäische Union! Diese überraschende Entscheidung des wieder einmal mutigen Nobelkomitees gibt den Europäerinnen und Europäern Anlass zur Freude. Und hoffentlich wird der Anlass auch dafür wahrgenommen, wieder einmal größer zu denken - so wie es denen gelungen ist, die uns den Preis zusprechen. Die Entscheidung schafft einen Anlass zur Erinnerung an die gemeinsamen europäischen Leistungen. Der Weg der Europäerinnen und Europäer nach Kriegen und Diktatur ist einzigartig.

Peace: Copyright: beachblogger42 (flickr)
Copyright Foto: beachblogger42 (flickr)

 

Der Preis ruft Erinnerungen wach. Im Westen wird man an die Revolution in Portugal oder das Ende der Militärherrschaft in Griechenland denken, die schon weiter zurückliegen. Im Osten sind der Kampf von Solidarność, der Prager Frühling und der Fall des Eisernen Vorhangs sicher noch präsent. In Deutschland fühlt sich das große Europa der 27 heute älter an als anderswo. Das liegt daran, dass der Osten Deutschland mehr als ein Jahrzehnt vor den anderen Staaten des Ostens und Südostens nicht nur Teil der Bundesrepublik wurde, sondern auch Teil der EU. Die anderen Länder aus Zentraleuropa und dem Südosten kamen erst 2004 dazu - also vor nicht einmal 10 Jahren.

 

Die EU von heute ist noch nicht alt. Sie ist auch nicht perfekt. Aber diese Europäische Union von heute, unvollkommen und oft langsam in ihren Entscheidungen, ist das vielleicht wichtigste demokratische Werk der Politik für das Wohlergehen der Menschen auf diesem Kontinent. Dieses Werk ist weiter im Werden.


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